Berliner Meisterschaft der H-Boote auf dem Wannsee

Erst top, dann flop

Ende Oktober findet auf dem Wannsee mit der „Rolling Home“ stets die größte Regatta des Jahres der H-Boote in Berlin statt. In diesem Jahr war es zugleich die Berliner Meisterschaft. Mit 28 Booten und hochkarätigen Mannschaften, darunter dem amtierenden Deutschen Meister und dem letztjährigen Vizeweltmeister, gingen sogar neun Schiffe mehr an den Start als im Vorjahr. Die Wettfahrt des Segel-Club „Ahoi“ auf dem zum Saisonende leeren Wannsee hat Kultstatus. Für Auswärtige, die sogar aus Bayern kamen, bot sich zudem eine gute Gelegenheit, das Revier kennenzulernen. Hier findet 2017 die Deutsche Meisterschaft statt.

5-bm-h-booteFoto: Angela Kausche

Im Vorjahr hatte es schönsten Herbstsonnenschein bei milden Temperaturen gegeben, im Jahr davor gespenstischen Nebel. Jetzt waren Flaute und Kälte angesagt. An beiden Tagen ließ der Wind auf sich warten, traf dann aber immerhin noch schwach ein.

Wir selbst begannen fulminant. Es war fast schon irritierend beim ersten Start mit nur drei Booten ziemlich allein am bevorteilten Pin-End loszusegeln, während alle anderen sich am Startschiff drängelten. So waren wir gleich zweiter an der Luvtonne. Auf dem Vorwindkurs rutschen wir dann leider noch auf Platz fünf ab, als die Boote rechts wie links mehr Wind hatten als wir in der Mitte.

 

Beim zweiten Rennen war beim Start wieder das Bojenende bevorteilt. Jetzt drängte sich dort das Gros der Boote direkt vor dem Strandbad Wannsee. Wir hielten uns aus dem Gewühl raus und hatten richtig erkannt, dass unter Land weniger Wind sein würde. So zogen wir nach der Wende mit mehr Wind unter dem Feld heraus und waren dann erste an der ersten Tonne. Wir konnten diese Position auch bis zur Zielkreuz halten. Wir deckten wir den Zweiten und Dritten, doch leider rutsche uns kurz vor dem Ziel noch der vormals Vierte von der anderen Seite durch. Mit dem 5. und 2. Platz am ersten Tag waren trotzdem sehr zufrieden.

Leider sahen die Wettfahren drei und vier am nächsten Tag für uns ganz anders aus. Nach der Warterei auf den Wind begannen wir zunächst irgendwo im vorderen Drittel. Auf einem Spikurs blieben wir dann in einem Windloch hängen, während in Luv ein ganzes Pulk vorbeizog. Im Ziel war es dann der 15. Platz.

In der letzter Wettfahrt setzen wir auf der Startkreuz auf die rechte Seite, die sich aber nach einem Linksdreher als verheerend erwies. Zwar schob sich das Feld auf den Vorwindkursen wieder zusammen, so dass wir noch Chancen auf einen Platz im Mittelfeld hatten. Aber die gewonnenen Meter gingen dann leider auf der Zielkreuz wieder verloren, bei der uns jede Wende nach hinten brachte. Heraus kam ein 20. Platz. Der Trost war, dass auch der Gesamtsieger in dieser Wettfahrt nur 16. wurde. Insgesamt wurden wir siebte, womit wir ganz zufrieden waren.

SVEN HANSEN