Regatta rund Bornholm, die Dritte!!!

Nach 3  Jahren Pause, 2012 das letzte Mal- war die Lust, erneut an der Offshore- Regatta „Rund Bornholm“ teilzunehmen, groß. Das  bedeutet ca. 360 Seemeilen Tag und Nacht zu segeln. Dem  Aufruf des Sportwartes folgten schon im Herbst 2015 viele Abteilungskollegen.

Schnell war klar, es würde 2 Crews geben, erneut eine Männercrew mit Uwe und eine gemischte Crew mit Michael. Die  Organisation des Teams, des Bootes und die Vorbereitungen allgemein wurden jeweils von der Crew schon Anfang des Jahres in Angriff genommen.

Die Crew um Uwe charterte ein X43 für 14 Tage, trainierte  im Vorfeld der Regatta eine Woche, nahm dann aber an der Regatta auf Grund des prognostizierten Sturms nicht teil. Da das Boot nicht in Warnemünde gechartert war, bestand die Befürchtung dieses sonst nicht rechtzeitig in Heiligenhafen zurückgeben zu können.

Die Crew um Michael charterte eine Bavaria Cruiser 51 mit dem Namen“ Herr Nilsson“ jedoch nur für die Regattawoche. An Bord waren: Michael Wiesener, Uli Thies, Claudia Schurr, Paul Naber, Tom Wiesener, Lars Ladwig, Jochen Rosenkranz, Thorpen Schult (YCST),  Florian Kleis (unser Teeny Trainer vom YCST), Adrian Schöpke (unser Teeny Trainer vom KAR). Eine bunte Crew von 15 Jahren bis Anfang 60 alt, unterschiedlichste Segelerfahrungen und alle voll motiviert eine spaßige, entspannte gemeinsame Zeit zu erleben.

Viel Vorbereitung in Berlin lag hinter der Crew, von der Planung des Essens, über die Bordapotheke, das Entwerfen und Bestellen eines gemeinsamen Regattaoutfits bis hin zu den Kriterien für ein vorzeitiges Beenden der Regatta…..

Das Schiff, ein paar Tage vorher von Micha inspiziert, war neu und gut ausgestattet und versprach mit 5 Kabinen und 3 Bädern genug Raum für alle!!! Im Gegensatz zu den beiden zurückliegenden Regatten musste niemand im Salon  nächtigen.

Die Creweinteilung in unterschiedliche Wachen hatte bereits in Berlin stattgefunden, geplant waren tagsüber 4 Stunden Wachen und nachts 3 Stunden Wachen. Eine Wache ging Ruder und hatte Dienst an Deck. Eine  zweite Wache hatte währenddessen  Hintergrunddienst, was bedeutete im Notfall einsatzfähig zu sein und ansonsten für das leibliche Wohl der Mannschaft zu sorgen. Eine dritte Wache konnte währenddessen schlafen.

Nachdem eingebunkert und eingezogen war, wurde am Sonntag, einen Tag vor dem Start, ein Trainingsschlag gesegelt, um das Schiff kennen zu lernen und die Manöver gemeinsam zu üben.

Soweit so gut: Zur Steuermannsbesprechung am Montag früh stellte der Deutsche Wetterdienst  den Wetterbericht für die kommenden Tage vor. Für Mittwoch waren 10 bis 11 Windstärken prognostiziert, da wären die Crews erst auf dem Rückweg von Bornholm nach Warnemünde. Um kein Risiko einzugehen, wurde deshalb von der Wettfahrtleitung die Strecke verkürzt auf Tonne Arkona, was ungefähr der halben Strecke entspricht.
Der Start erfolgte am Montag um 14 Uhr mit einer Stunde Verspätung aus der Warnemündung in die Ostsee. Am Start waren 4  Yardstickgruppen (18 Boote von 27 gemeldeten Booten) und 4 ORC Gruppen (20 Boote von 24 gemeldeten Booten).

Original photo under: http://pepe-hartmann.fotograf.de/photo/5783ddc3-ba20-43f7-8d31-12950a4a2112
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Uli legte einen bravourösen Start hin, er manövrierte das 15 Meterschiff wie eine Jolle. Und los gings im ersten Drittel der  Gruppe (Boote über 15 Meter). Es war sehr stürmisch, eine lange Vorwindkursstrecke, mehr als 70 Seemeilen Richtung Tonne Arkona lag vor der Crew. Den Gennacker gehisst ging es mit 10 Knoten gut los. Leider nicht von langer Dauer, da bereits in der ersten Stunde der Gennacker zerriss. Und das kostete Geschwindigkeit! Der weitere Vorwindkurs also nur noch mit Fock und das bei abnehmendem Wind. Schade! Die Boote mit Spinnacker und Gennacker segelten davon.

Um Mitternacht umrundete die Crew die Tonne Arkona. Lars, Thorpen und  Jochen hatten gerade Wache! Die Nacht war dunkel, der Himmel klar, der Wind um diese Zeit 2 bis 3 bft. Und jetzt hieß es kreuzen zurück nach Warnemünde. Was war der beste Kurs? Nah unter Land, eher weiter draußen, wie den Wind Offshorepark passieren…… Die Entscheidungen waren einvernehmlich, leider lies der Wind immer mehr nach.

Ein spektakulärer Sonnenaufgang hinter Herrn Nillson, vor ihm die meisten anderen Regattateilnehmer. Ein lange Tag auf der Kreuz bei schwachen Winden streckte  die Fahrt ins E ndlose. Irgendwann am Horizont Warnemünde, noch 5 Seemeilen entfernt und fast wäre Herr Nillson zum Stehen gekommen. Von Westen zog ein Gewitter auf. Die Blitze zuckten am Horizont und laute  Donner rollten über Herrn Nillson hinweg. Die Crew hoffte mit den Winden vor dem Gewitter den sicheren Hafen zu erreichen, was dann auch gelang und der Sturm zog  hinter dem Regattafeld vorbei.

Nach 27 Stunden erreichte die Crew die Zieleinfahrt im Hafen von Warnemünde am Dienstag so gegen 17 Uhr. Alle waren  froh das Ziel erreicht zu haben, da der erwartete Sturm kurze Zeit später hereinbrach. Die Regattaleitung hatte eine sehr weise Entscheidung getroffen, denn der Sturm war sehr heftig und mit 3 Meter hohen Wellen, die auf die Mole krachten. Von Land aus gesehen ein tolles Naturspektakel, auf dem Boot wollte das niemand erleben!

Am Donnerstag Mittag legte sich der Sturm und die Crew brach zu einem Badeturn nach Kühlungsborn auf, wo am  Abend Fußball geschaut wurde. Am Freitag zurück nach Warnemünde mit ankern vor einem schönen Sandstrand und rein ins Ostsee Badevergnügen.

Insgesamt wieder eine tolle Zeit mit guter Stimmung und viel Spaß. Die Verpflegung während der Regatta war hervorragend organisiert, Flo hatte wunderbare Bolognese vorgekocht, Thorpen einen leckeren Linseneintopf und Claudia hatte gut eingebunkert. Alkohol gab es verabredungsgemäss keinen.

Das jüngste Mitglied an Bord Tom meinte, da Bornholm nicht umrundet wurde, müsse das im nächsten Jahr erneut versucht werden. Der Rest der Crew sah das genauso, also auf ein Neues!